Vernetzte Beratung für Menschen mit Behinderung
Am 20. und 21. Mai 2025 wurde Erfurt zum Treffpunkt für gelebte Teilhabe. „Einem Ort, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, Brücken zwischen Menschen zu bauen und Barrieren abzubauen“, so Kerstin Griese, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) in ihrer Begrüßung. Rund 200 Beratende aus dem gesamten Bundesgebiet und etwa 330 digital Teilnehmende kamen zu einer bundesweiten Schulungsveranstaltung der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) zusammen, um gemeinsam neue Impulse zu setzen. Unter dem Motto „Zusammenarbeit stärken, Leitbild weiterentwickeln & Kooperationen fördern“ stand dabei am ersten Schulungstag zunächst die gemeinsame Weiterentwicklung des Leitbildes, das seit 2019 als Kompass für die tägliche Beratungsarbeit dient, im Mittelpunkt.
An Tag 2 der Veranstaltung war die EUTB Bergstraße-Odenwald erneut als „Best Practice“ in mehrfacher Hinsicht Teil des Veranstaltungsprogramms. Unter dem Themenschwerpunkt „Kooperation fördern“ gab Henning Knapheide, stellvertretende Leitung EUTB Bergstraße-Odenwald, zunächst im Bühnen-Interview Auskunft, wie seine EUTB beim Thema „Arbeit“ erfolgreich mit der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber [EAA] aus dem Kreis Bergstraße und Odenwaldkreis zusammenarbeitet. So konnte dem Fachpublikum erläutert werden, wie die enge Vernetzung zwischen der EUTB (zuständig für die Beratung von Menschen mit Behinderungen) und der EAA (zuständig für die Beratung von Arbeitgebern hinsichtlich der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung) zu einem ganzheitlichen Beratungsansatz führt. Dieses Zusammenspiel erleichtert die berufliche Inklusion erheblich, da sowohl Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberseite vernetzt unterstützt werden.
Dem Bühnen-Interview folgte der „Markt der Möglichkeiten“. EUTB und EAA Bergstraße-Odenwald waren mit ihrem Stand zum Thema „Arbeit“ sehr gefragt. „Wir waren von dem starken Interesse und den vielen Fragen überwältigt, was uns gleichermaßen gefreut hat“, sagt Peter Hördt, Fachberater der EAA Bergstraße-Odenwald. In seinem Alltag informiert, berät und unterstützt Hördt Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu Einstellung, Ausbildung und Beschäftigungssicherung von Menschen mit Behinderung. Die ebenfalls bundesweit vertretene EAA hat die Aufgabe, Unternehmen über Fördermöglichkeiten aufzuklären und für die Beschäftigung zu sensibilisieren.
Am frühen Nachmittag stellten Knapheide und Hördt in einer zweiten Interviewrunde ihre Kooperation detaillierter vor. Vom gegenseitigen Kennenlernen beider Beratungsdienste, über die daran anschließende Vernetzung bis zum gemeinsam organisierten Veranstaltungen, schilderten sie eindrücklich die Entwicklung ihrer Zusammenarbeit. Das Gespräch verdeutlichte den beiderseitigen Mehrwert dieser Kooperation. Gegenseitiger Support führe dazu, dass beide Beratungsangebote besser wahrgenommen werden. Wenn der jeweilig andere in der Beratung mitgedacht und benannt werde, erhöhe dies die Qualität der Beratung und führe letztendlich zu einem besseren Ergebnis für die Ratsuchenden, betonen beide.
„Wir haben uns sehr gefreut, dass wir unsere Kooperation im Rahmen dieser bundesweiten Veranstaltung vorstellen durften und damit auch andere EUTB-Beratungsangebote inspirieren konnten“, ist man sich einig. „Besonders erfreulich waren auch die vielen positiven Rückmeldungen aus den deutschlandweiten EUTB Stellen in den persönlichen Gesprächen vor Ort.“, so Henning Knapheide. Man ziehe nach dieser Veranstaltung ein durchweg positives Fazit.
Bild zur Meldung: Foto aus dem Veranstaltungsraum. Gezeigt ist Henning Knapheide mit 3 weiteren Personen im Interview auf der Bühne. Oberhalb der Bühne befinden sich Bildschirme mit Gebärden- und Schriftdolmetschung. Vor der Bühne sind viele Zuschauerinnen und Zuschauer zu sehen und eine Kamera ist auf die Bühne gerichtet.